Galopprennen blicken auf eine lange Tradition zurück. In München beginnt die Geschichte mit Pferderennen auf der Theresienwiese. Die Rennen sind sogenannte Zuchtleistungsprüfungen und dienen somit der Zucht und dem Erhalt der Rasse Englisches Vollblut. Zur Finanzierung dieser Leistungsprüfungen hat der Gesetzgeber den Rennvereinen das Recht eingeräumt auf die teilnehmenden Pferde Wetten anzunehmen. Diese Wetten werden im Totalisator (Toto) abgewickelt
Entgegen vieler Vorstellungen gibt es für den Besuch auf der Galopprennbahn keinen festen Dresscode. Der lässige Freizeitlook ist ebenso akzeptiert wie ein schickes Kleid oder ein Anzug. Es gilt: Jeder so, wie er sich wohlfühlt. Durchschnittlich kommen 8 von 10 Besuchern in ihrer üblichen Alltagskleidung zu den Renntagen. Ausnahmen sind die höher dotierten klassischen Rennen und die Gruppe I- Rennen. Hier fällt das Styling oft üppiger aus und die Damenwelt präsentiert den ein oder anderen Hut oder Fascinator. Hut ist Kür, aber keine Pflicht. Es ist ein weit verbreiteter Fehlglaube, der Hüte unzertrennlich mit dem Besuch auf der Galopprennbahn verknüpft. Zwar muss sich keine Hutträgerin fehl am Platz fühlen, aber Sie müssen sich auch nicht wie die Queen in Ascot stylen.
Ein Rennen dauert -abhängig von der Distanz des Rennens- zwischen einer und drei Minuten. Seien Sie am besten eine halbe Stunde vor dem ersten Rennen schon vor Ort, um auch das Satteln der Pferde und das Kreisen im Führing mitzuerleben.
An der Tageskasse oder am Kiosk können Sie ein Rennprogramm kaufen. Darin finden Sie alle Startfelder und auch noch zusätzliche Informationen über die Rennleistungen der Pferde.
Für die Pferde beginnt der Renntag am Sattelplatz. Auch hier können Sie schon dabei sein und die ersten Blicke auf die Starter des jeweiligen Rennens werfen. Sobald alle Pferde gesattelt sind, werden die Pferde in den Führring gebracht. Der Führring ist einer der wichtigsten Orte einer Rennbahn. Man erlebt alles hautnah: die Pferde, die Jockeys, Trainer und Besitzer. Die Pferde werden dem Publikum im Schritt vorgeführt. Man kann alles beobachten: Schwitzt “mein” Pferd? Glänzt das Haar? Sind die Ohren gespitzt. Nach dem Wiegen kommen die Jockeys aus der Waage ebenfalls in den Führring, um nochmal die letzten Anweisungen von den Trainern zu erhalten. Nach dem Aufsteigen der Jockeys werden die Pferde zur Startmaschine auf die Rennbahn geritten. Das für Sie das Zeichen, sich einen Platz mit guter Sicht zur Zielgeraden zu suchen. Die Startmaschine wird je nach Distanz platziert. Wenn alle Pferde in die Startmaschine eingerückt sind, wird das Rennen gestartet. Nach Beendigung des Rennens werden die Pferde von der Bahn zwischen unseren Tribünen zum Absattelplatz gebracht, wo sie direkt mit Wasser versorgt werden und an warmen Tagen abgeduscht werden können. Die Jockeys gehen mitsamt ihrem Sattel zum Zurückwiegen. Wenn die Rennleitung nichts zu beanstanden hat, dürfen die Pferde zurück in ihren Stall und der siegreiche Jockey, der Trainer und die Besitzer werden bei der Siegerehrung gebührend gefeiert.
Distanzen
Im Galopprennsport gibt es unterschiedliche Distanzen. In München werden Rennen von 1.000 bis zu 2.800 Meter ausgeschrieben. Je nach Distanz verschiebt sich die Startstelle, das Ziel ist immer an der gleichen Stelle. Die Riemer Bahn hat eine Besonderheit: eine 1.000-Meter-Gerade. 1.000 Meter sind nur selten ausgeschrieben, doch wenn es mal ein 1.000 Meter Rennen gibt, kommen die Besucher in den Genuss, die Rennpferde noch näher zu erleben, denn dann orientieren sich die Jockeys eher an den Außenrails, in anderen Rennen eher an den Innenrails.
Wiegen
Die Jockeys werden vor und nach dem Rennen gewogen. Um die Chancen der Pferde in einem Rennen anzugleichen, tragen die Jockeys je nach dem Leistungsvermögen ihres Pferdes unterschiedliches Gewicht.
Startmaschine
Im Galopprennsport wird aus einer Startmaschine heraus gestartet. Jedem Pferd wird eine Startbox zugeordnet. Die Startnummer ist nicht gleich die Startbox. Beide Informationen entnehmen Sie dem Rennprogramm. Kurz nachdem alle Pferde ihren Startboxen bezogen haben, öffnen sich vorne die Türen und der Start ist erfolgt.
Fehlstart
Wird der Start durch einen Zwischenfall beeinträchtigt, beispielsweise das fälschliche Öffnen der Startboxen durch einen technischen Defekt, kann der Starter die Jockeys zurückbeordern. Hierzu bedient er sich einer Sirene, einer am Geläuf aufgestellten Blinkleuchte und der Flagge des Rückrufers – der auf dem Geläuf postiert ist.
Pferderennen werden doch nur zur Unterhaltung von Menschen ausgetragen und sind somit Tierquälerei“ – so ist es tatsächlich nicht. Pferderennen sind sogenannte Zuchtleistungsprüfungen und somit ein wichtiger Bestandteil der Erhaltung der Rasse Englisches Vollblut. Bereits auf dem Weg in Richtung Karriere als Rennpferd wird daher Wert auf artgerechte Haltung und die Gesundheit der Pferde gelegt.
Jede Rasse entwickelt sich unterschiedlich schnell. Das Englische Vollblut gehört zu den Rassen, bei denen sich die Pferde früher/schneller entwickeln. Dennoch werden vor dem Trainingseintritt alle Pferde tierärztlich untersucht. Erst nach einer Analyse durch extra dafür geschulte Tierärzte dürfen die Pferde in das Training einsteigen. Eine weitere Untersuchung erfolgt dann vor dem ersten Lebensstart. Auch hier geht die Gesundheit der Pferde vor und nur Pferde, die vom Tierarzt als startfähig eingestuft werden, dürfen tatsächlich an den Start gehen. Ebenfalls vor dem ersten Start wird eine sogenannte Ständestartprüfung durchgeführt. Hier wird getestet, ob die Pferde in die Startmaschine gehen, entspannt in der Startmaschine stehen können und schlussendlich, wie im Rennen, aus der Maschine starten.
Der Münchener Rennverein legt großen Wert auf die artgerechte Haltung. In München-Riem stehen den Trainern daher große Boxen, Paddocks und Koppeln zur Verfügung. Die Pferde können außerdem, zusätzlich zum Training in Führmaschinen bewegt werden. Wie die Trainingspläne aussehen, obliegt schlussendlich den Trainern. So haben einige Trainer zusätzlich noch ein Laufband für die Pferde.
Es gibt durch den Deutschen Galopp strenge Regeln zum Einsatz der Peitsche im Rennen. Auch die Beschaffenheit der Peitsche ist reglementiert. So ist diese „shock absorbing“ (stoßdämpfend durch Luftpolster) ummantelt. Hier finden Sie genauere Infos rund um das Thema Peitschengebrauch sowie einen Auszug aus der Rennordnung zu diesem Thema.
Sowohl an Renntagen als auch im Training gilt im deutschen Galopprennsport eine Null-Toleranz-Strategie. Pferde, die Medikamente benötigen, können nicht an Rennen teilnehmen. Alle Medikamente müssen in einem Medikamentenbuch eingetragen werden. Sollte einem Pferd also ein zwar nicht auf der Doping-Liste stehendes Medikament verabreicht werden, das aber nicht in der Liste eingetragen ist, gilt dies bereits als Dopingvergehen. Der Galopprennsport in Deutschland hat im Bereich Pferdesport das strengste Anti-Dopingregelwerk der Welt.
Was passiert mit Rennpferden nach ihrer Karriere? Hier gibt es tatsächlich verschiedene Möglichkeiten, die den Pferden auch Jahren nach der Karriere ein schönes Leben bescheren können.
Hengste und Stuten haben natürlich gute Chancen in die Zucht zu gehen. Ob klassisch weiterhin in der Vollblutzucht oder als „Veredler“ in der Warmblutzucht, um Merkmale wie Schnelligkeit oder Ausdauer einfließen zu lassen. Das Englische Vollblut ist vielseitig einsetzbar. So kann auch die Sportkarriere abseits der Rennbahn fortgeführt werden. Vor allem in der Vielseitigkeit aber auch im Springreiten ist das Englische Vollblut ein treuer Partner. Durch den einzigartigen Charakter der Galopper eignen sie sich aber auch sehr gut als Freizeitpferd.
Auf der Webseite des Deutschen Galopp finden Sie einige Organisationen, die sich für Rennpferde nach der Karriere einsetzen. Sollten Sie also nach einem Freund für’s Leben suchen, werden Sie hier sicherlich fündig!
Dass es die Pferdewette in der heutigen Form gibt, geht auf das Rennwett- und Lotteriegesetz von 1922 zurück.
Zusammen mit dem Tierzuchtgesetz regelt dieses Rennwettsteuergesetz, worum es im Ursprung geht im heutigen Galopprennsport und beim Wetten: um die Selbstfinanzierung der Leistungsprüfungen des Vollblutpferdes.
So wetten Sie
Pferdewetten sind einfach. Vier Standardwettarten (Sieg, Platz-, Zweier- und Dreierwette) gibt es auf allen deutschen Rennbahnen.
Sich an ihnen zu beteiligen, ist für die meisten Menschen mehr als nur der Versuch, Geld zu gewinnen. Es geht auch um die Bestätigung des Rechthabens, ist ein reizvolles Spiel. Wie man es anstellt zu gewinnen, welche Methode die beste ist, das fragen sich Menschen schon seit 200 Jahren. Die für Sie richtige Methode müssen Sie sich schon selber aussuchen, aber entscheiden Sie sich für eine!
Sie können einen bestimmten Reiter verfolgen oder einen Trainer, die Nachkommen bestimmter Hengste. Sie können sich auch auf Ihr Auge verlassen, die Pferde mustern. Weniger fachlich können Sie auch auf alle Füchse setzen oder nur auf die, die auch weiß gefesselte oder gestiefelte Beine haben. Sie können grundsätzlich auf Ihre Lieblingszahl vertrauen, Ihr Geburtsdatum oder Ihre Hausnummer.
Sie können sich Ihre Tipps auch mit Hilfe des Rennprogramms Turf ausbaldowern unter Berücksichtigung der letzten Leistungen der Pferde, des Geläufzustandes, der wirklichen oder auch nur vermeintlichen Eignung für Rennbahn und Distanz.
All das können Sie tun und noch mehr, und es wird Ihnen auch zu Erfolgserlebnissen verhelfen, über die Sie sich freuen werden. Das sollten Sie feiern und genießen, ganz nach der Devise “Wetten ist Entspannung durch Spannung”.
Sie können sich Ihre Tipps auch mit Hilfe des Rennprogramms Turf ausbaldowern unter Berücksichtigung der letzten Leistungen der Pferde, des Geläufzustandes, der wirklichen oder auch nur vermeintlichen Eignung für Rennbahn und Distanz.
All das können Sie tun und noch mehr, und es wird Ihnen auch zu Erfolgserlebnissen verhelfen, über die Sie sich freuen werden. Das sollten Sie feiern und genießen, ganz nach der Devise “Wetten ist Entspannung durch Spannung”.
Richtig interessant wird es bei Kombinationswetten: Je komplizierter die Konstrukte, desto höher die Quoten. Zu den einfachsten Kombinationswetten zählen Platz-Zwilling und Zweierwette.
Beim Platz-Zwilling setzt man auf zwei Pferde, die unter den ersten drei ins Ziel kommen müssen. Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle. Entscheidet man sich dagegen für eine Zweierwette, müssen die Pferde richtig getippt werden, die auf Platz eins und zwei einlaufen. Dabei spielt auch die Reihenfolge des Einlaufs eine Rolle.
Platz-Zwilling und Zweierwette sind mittelschwer zu treffen, bieten jedoch schon interessante Quoten. Die höchsten Quoten locken jedoch bei Dreier- und Viererwetten. Dabei müssen die drei bzw. vier vorn platzierten Pferde in der richtigen Reihenfolge getippt werden. So viel Risiko macht sich bezahlt: Die Einsätze sind hier am höchsten, die Gewinne allerdings auch.
Wer so viel Risiko nicht eingehen will, entscheidet sich besser für eine Kombi-Wette: Dabei kombiniert man im Prinzip Einzelwetten, z.B. auf Platz oder Sieg im jeweiligen Rennen, in einer Wette.
Ziel der Zweierwette ist es, zwei Starter richtig zu tippen, die die Plätze eins und zwei belegen. Es reicht allerdings nicht aus, die beiden Starter zu benennen – es ist außerdem erforderlich, die Reihenfolge beim Eintreffen im Ziel genau zu treffen.
Im Grunde ist die Zweierwette nichts anders als eine erweiterte Siegwette: Zusätzlich zum Rennsieger muss auch das Pferd benannt werden, das als Zweites durchs Ziel kommt.
Die Wahrscheinlichkeit, einen solchen Treffer zu landen, gilt als vergleichsweise gering.Dementsprechend hoch sind auch die damit verbundenen Quoten und Gewinne.
Bei der Dreierwette wird auf die drei Starter gewettet, die zuerst im Ziel einlaufen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es nicht ausreichend ist, die drei Starter richtig zu tippen – auch die Reihenfolge des Eintreffens im Ziel muss stimmen, damit die Wette als gewonnen gilt. Auf dem Wettschein muss also genau angeben werden, welche drei Pferde im Ziel zuerst einlaufen und welchen Platz sie dabei belegen.
Viererwetten sind extrem schwer zu treffen: Dabei geht es darum, die ersten vier Pferde eines Rennens in der richtigen Reihenfolge vorherzusagen. Aufgrund ihrer Schwierigkeit bietet die Viererwette die mit Abstand höchsten Quoten – allerdings auch das höchste Verlustrisiko. Nicht in jedem Rennen wird die Viererwette angeboten.
Quoten
Die Quote wird immer mit dem Teiler 10 angegeben. 50:10 bedeutet, dass man bei 10 € Einsatz 50 € ausbezahlt bekommt. Sie berechnet sich aus dem Gesamteinsatz einer Wette. Je mehr auf ein Pferd gewettet wurde, desto niedriger ist die Quote.
Nach dem Abwiegen der Reiter erfolgt der endgültige Richterspruch, akustisch markiert durch die Waageglocke. Bitte bewahren Sie Ihren Wettschein immer bis zu Verkündung des endgültigen Richterspruchs durch den Bahnsprecher auf, da es noch Ergebnisveränderungen (z.B. Disqualifikationen) durch die Rennleitung geben kann.
Wetten ist Personen unter 18 jahren untersagt.
So funktioniert das Wettgeschäft
Das Wettgeschäft wird heute auf allen großen Bahnen mit dem Elektronentoto abgewickelt. Das spart Zeit und Geld und gewährleistet eine korrekte Abwicklung.
Körperlich hat man sich den Toto vorzustellen als Computeranlage mit zwei sich gegenseitig kontrollierenden Rechnern plus Notstromaggregat. Alle Wettschalter auf der Bahn sind angeschlossen und verbunden ist das Ganze mit einem externen Zentralrechner, der auch die “Vorwetten”, das sind die bei Wettannahmestellen außerhalb der Bahn getätigten Wetten, mit ins Spiel bringt.
Das Grundprinzip ist, dass der Wetter seinen Schein selbst ausfüllt und an einer der Kassen abgibt. Dort wird er dann von einem Computer-Terminal gelesen und abgestempelt.
Sieg- und Platzwetten können an jeder Kasse auch angesagt werden.
Der Deutsche Galopp ist der Dach- und Zuchtverband des Deutschen Galopprennsports. Auf der Webseite des Deutschen Galopp finden Sie alle wichtigen Infos rund um den Galopprennsport in Deutschland und deutsche Galopper im Ausland. Ob Termine, Ergebnisse oder das Thema Tierschutz: beinahe alle Fragen werden beantwortet.
© 2024 – Galoppmünchen
Mit freundlicher Unterstützung von Techleads.ai