Den Schlusspunkt setzte passenderweise ein Pferd der Riemer Trainingszentrale. Der von Werner Glanz trainierte dreijährige Leonello gewann über 2.200m das letzte Rennen des Jahres. „Ich wollte den guten Start ausnutzen und mit dem leichten Gewicht von vorne gehen“, beschrieb Jockey Maxim Pecheur seine Taktik. „Zum Glück ging es am Ende auf“. Das Rennjahr 2023 beginnt in Riem wieder am 1. Mai. Die wichtige Derby-Vorprüfung Bavarian Classic steht dabei im Mittelpunkt.
„7gewinnt!“ mit Rekordumsatz
Pecheur spielte schon zuvor eine wichtige Rolle in der neuen Wette „7gewinnt!“, die immer mehr an Fahrt aufnimmt. Er steuerte in einem Ausgleich III über 1.400m die 37,8:1-Außenseiterin Saphira Dream (Trainer Michael Figge) zum Erfolg. Dadurch ließ er allerdings frühzeitig die Hoffnungen platzen, dass die „7gewinnt“-Wette, bei der es gilt, sieben Sieger hintereinander richtig zu tippen, bei ihrer vierten Ausspielung erstmals getroffen wird.
Der Wettumsatz allein in der neuen Wettart betrug 192.000 Euro – das ist mehr als vier Mal so viel wie bei der Premiere. Jetzt wandert ein Jackpot in Höhe von 255.000 Euro nach Baden-Baden zum dortigen Saisonfinale am 3. Dezember. „Wir haben gute Vorarbeit für Baden Galopp geleistet“, sagt Multerer, der gemeinsam mit dem Wettexperten und Pferdebesitzer Christian Sundermann die „7gewinnt!“-Wette initiiert hat.
Wöhler-Pferde Eins-Zwei im Großen Herbstpreis
Sportlicher Höhepunkt des Saisonfinales war der Isfahan Großer Herbstpreis, ein mit 22.500 Euro dotiertes Listenrennen über 2.200m. Namenspatron ist der Derbysieger und Deckhengst Isfahan im Besitz von Darius Racing. Trainer Andreas Wöhler hatte mit Wiesentau und Lajoscha gleich zwei Pferde auf die weite Reise von Gütersloh nach München geschickt, doch der Weg sollte sich lohnen.
Der vierjährige Wiesentau im Besitz des Gestüts Ravensberg gewann sehr sicher mit drei Längen vor seinem Stallgefährten Lajoscha, der Duke of Lips noch auf der Ziellinie das zweite Platzgeld wegschnappte. „Wiesentau liebt den weichen Boden und ist einfach ein gutes Pferd“, sagte Siegreiter Jozef Bojko. Der Siegkurs betrug 2,2:1.
Zwei Siege für Seidl und Figge
Der Riemer Trainer Figge konnte sich bereits zum Auftakt über eine Siegerin freuen. Die zweijährige Stute Snow Late gewann überlegen eine Prüfung über 1.400m mit 13 Längen vor der favorisierten Someone You Loved. „Die Überlegenheit war schon überraschend“, sagte Figge. „Dass sie gewonnen hat, eher nicht, sie hat beim Training gute Leistungen gezeigt.“ Siegreiter auf Snow Late war Martin Seidl. Der Jockey punktete anschließend noch mit der dreijährigen Stute Sayulita, die von Jean-Pierre Carvalho in Mülheim an der Ruhr vorbereitet wird, in einem Rennen über 2.000m.
Im letzten Lauf des LUIMEX Bayerischen Amateur-Championats siegte die 12,1:1-Chance Zeven Falls aus dem Stall von Christian Sprengel mit Swen Straßmeier im Sattel. Durch den zweiten Platz auf Picnic En Ville sicherte sich Janina Boysen aber den Championats-Titel vor Anna-Lena Weidler und Konstantin Philipp.
Eine weitere, kleine Ehrung gab es noch: Hut und langer weißer Bart sind sein Markenzeichen – Michael Marx ist seit 1968 Mitglied im Münchener Rennverein und verpasste auch an seinem heutigen 76. Geburtstag den Renntag nicht. „Wie immer, denn Rennen in München ohne Michael Marx sind eigentlich nicht
vorstellbar“, sagte Geschäftsführer Multerer über das am längsten aktive Mitglied des Rennvereins. Marx war über die Jahrzehnte auch als Funktionär in diversen Aufgaben, darunter auch die Rennleitung, tätig.