Assistent spielt mit großem Kämpferherz die Hauptrolle im Großen Allianz Preis von Bayern

Mit einer großen Kämpferleistung hat der fünfjährige Assistent den Großen Allianz Preis von Bayern gewonnen – das letzte Gruppe I-Rennen in Europa in diesem Jahr. Die international stark besetzte Prüfung war der absolute Höhepunkt eines packenden Renntags auf der Galopprennbahn in München-Riem mit einigen Doppelsiegern und einem tragischen Unfall.

Der Bayern-Grand Prix über 2.400m war mit 155.000 Euro dotiert – 100.000 Euro für das Siegerteam – und lange Zeit schien der Sieg nach England zu gehen: an die vierjährige Stute Tiffany, die schon drei Mal in Deutschland gewonnen hat. Ihr Reiter Luke Morris und ihr Trainer Sir Marc Prescott hatten den Großen Allianz Preis von Bayern bereits einmal vor zwei Jahren mit der Stute Alpinista geholt. Doch der fünfjährige Assistent, den Henk Grewe in Köln trainiert, kämpfte sich unter Thore Hammer-Hansen innen immer weiter an die Stute heran und schob sich am Ende als 13:4:1-Außenseiter noch knapp nach vorne.

„Er ist so ein Kämpfer und mein Herzenspferd. Das ist ein absolutes Highlight meiner Karriere“, sagte der Jockey, der in diesem Jahr auch das Deutsche Derby gewonnen hat. Besitzer von Assistent ist der Präsident des Kölner Rennvereins, Eckhart Sauren. Der Hengst beendet nun seine Rennkarriere und soll als Deckhengst aufgestellt werden. „Das war die Krönung aus einer unmöglichen Lage heraus“, sagte der Geschäftsführer des Münchener Rennvereins Sascha Multerer. „Aber auch Lordano hat sich als Vierter gut verkauft.“ Der von Marcel Weiß in Mülheim trainierte Hengst blieb knapp hinter dem englischen Gast Ancient Wisdom.

Next Mine hoch überlegen beim Debüt

Ein anderes Sauren-Pferd hat dagegen womöglich einen ersten Schritt für eine große Karriere getan. Der zweijährige Next Mine gewann hoch überlegen das mit 52.000 Euro dotierten BBAG Auktionsrennen über 1.600m. „Ich bin baff“, lautete der Kommentar von Sauren, ähnlich erstaunt über die eindrucksvolle Leistung bei seinem ersten Lebensstart des Hengstes zeigte sich Siegreiter Hammer-Hansen. Trainer ist Waldemar Hickst in Köln.

Das Auktionsrennen wurde in Erinnerung an den kürzlich verstorbenen Galopp-Funktionär Christoph Freiherr von Gumppenberg gelaufen. Auf dessen Wunsch spendete der Münchener Rennvereine statt Blumen 2.000 Euro für die Jockey-Unterstützungskasse, „um denjenigen im Sport zu helfen, die Hilfe benötigen“, sagte Trainer Christian von der Recke

Der Grand Prix und das Auktionsrennen gehörten zu den vier Rennen, die im World Pool des Hong Kong Jockey Clubs übernommen wurden und damit in 26 Ländern zu sehen und zu bewetten waren. Im HKJC World Pool Handicap über 1.400m kam es leider zu einem tragischen Unfall. Die in München von Jutta Mayer trainierte vierjährige Stute Schwarz Blau stürzte, ihr Reiter Tomas Roman musste mit einer Fraktur ins Krankenhaus gebracht werden. „Trotz aller tierärztlichen Bemühungen – es ist wirklich alles versucht worden – musste die Stute eingeschläfert werden“, so Geschäftsführer Multerer.  „Das wirft leider einen Schatten auf den ansonsten so gelungenen Renntag.“

Siegerin in dem Rennen wurde die siebenjährige Stute Picnic En Ville von Janina Boysen trainiert. Sie gewann mit dem fünfjährigen Icatu auch das letzte Rennen des Tages, den Preis der Allianz Tierversicherungen über 1.600m. Beide Mal saß Miguel Lopez im Sattel, der um die Gefahren seines Sports weiß, ihn dennoch liebt: „Obwohl meine letzte Verletzung zum Teil sehr schmerzhaft war, wollte ich vor allem zurück in den Sattel, um wieder dieses Gefühl der Geschwindigkeit zu erleben.“

Heimsieg für Michael Figge

Zwei Siege konnte auch der mehrfache Championjockey Bauyrzhan Murzabayev feiern, der mit dem zweijährigen Wonder Boy für Trainer Peter Schiergen zum Auftakt des Renntages gewann und eine Stunde später mit dem dreijährigen Galvanize für Bohumil Nedorostek erfolgreich war.

Das wichtigste Handicap, den Preis der Fünf Höfe, ein mit 20.000 Euro dotierter Ausgleich I über 2.000m, holte der vierjährige Lazzaro für den Dresdner Trainer Stefan Richter, Reiter war der Franzose Theo Bachelot. Einen Riemer Heimsieg gab es auch zu feiern: Im World Pool Handicap über 2.000m siegte der von Michael Figge trainierte Noreia’s Secondo, geritten von der Auszubildenden Elodie Palau Teruel.