Seit 1996 ist Dallmayr Partner des Münchener Rennvereins und in diesem Jahr war die Riemer Rennbahn nach zwei Jahren Corona-Beschränkungen gefüllt wie zu besten Zeiten. Schon am Vormittag bildeten sich lange Schlangen, bei sommerlichen Temperaturen wurden rund 13.000 Besucher gezählt. „Das Münchner Publikum hat uns in der Pandemie nicht vergessen“, sagte der Geschäftsführer des Münchener Rennvereins, Sascha Multerer. „Die Stimmung war einfach toll.“
Großer Jubel für Sammarco
Entsprechend begeistert fiel der Jubel nach dem Sieg von Sammarco im Großen Dallmayr-Preis aus. Der dreijährige Hengst im Besitz und aus der Zucht des Gestüts Park Wiedingen bewies erneut seine großen Kämpferqualitäten. Anfangs gab es in dem Siebenerfeld wenig Tempo, Rene Piechulek legte sich mit Sammarco an die zweite Stelle hinter dem ebenfalls dreijährigen Queroyal. „Er hatte genau die richtige Position, wir hatten wenig Tempo erwartet“, sagte Trainer Peter Schiergen. „In der Zielgeraden hat er wieder gezeigt, wie er kämpfen kann.“
Für einen Moment schien es, als wäre die vierjährige Stute Amazing Grace allen entwischt. „Sie ist großartig gelaufen“, sagte ihr Reiter Andrasch Starke, aber „der Sieger ist ein Klassepferd“ und fing die Stute noch sicher mit einer dreiviertel Länge ab. Rang Drei belegte die aus Frankreich angereiste fünfjährige Stute Ebaiyra, die am Wettmarkt favorisiert war, vor Queroyal und Best Of Lips. Für Sammarco war es im vierten Start in diesem Jahr der dritte Sieg. Beim Saisonauftakt im Mai belegte er in der Bavarian Classic (Gr.III) Platz zwei, dann folgten die Erfolge in der Union (Gr.II), im Derby (Gr.I) und nun im Großen Dallmayr-Preis (Gr.I).
Sammarco folgt damit auf den Spuren von Pastorius, der 2012 zuletzt das Derby-Dallmayr-Doppel gewann. Das nächste Ziel des Derbysiegers dürfte nun der Große Preis von Baden (Gr.I) werden, dort geht es dann wieder über die klassische Derbydistanz von 2.400m. Und er könnte in Baden-Baden auf Torquator Tasso treffen. Der inzwischen fünfjährige Hengst hat im Vorjahr den Prix de l`Arc de Triomphe, das wichtigste Rennen Europas gewonnen. Im Sattel saß René Piechulek: „Die beiden lassen sich nicht vergleichen, aber als Dreijähriger so gegen die älteren Pferde zu bestehen, ist schon eine Leistung.“
Doppelerfolg für Piechulek und Schiergen
Piechulek war in München für den gesperrten dreifachen Championjockey Bauyrzhan Murzabayev auf Sammarco eingesprungen. Für Trainer Schiergen und seinem Reiter Piechulek hatte der Dallmayr-Renntag ideal begonnen. Der zweijährige Hengst Winning Spirit im Besitz von Liberty Racing 2022 machte seinem Namen alle Ehren. Bei seinem zweiten Lebensstart gewann der 1,8:1-Favorit das Dallmayr Gran Verde-Rennen über 1.400m vor Bint Al Karma am Ende sicher mit einer dreiviertel Länge.
„Da niemand vorne gehen wollte, habe ich das selbst übernommen“, sagte Piechulek. „Am Ende hat er immer gut zugelegt.“ Und Schiergen fügte an: „Als nächstes können wir entweder auf Gruppe-Ebene in Baden-Baden oder im Listenrennen in Düsseldorf laufen. Da müssen wir mal abwarten.“ Nach Einschätzung der Experten dürften die beiden Erstplatzierten zu den besseren Pferden ihres Jahrgangs zählen.
Riemer Heimsiege und Hattrick für Leon Wolff
Piechulek legte im Anschluss gleich nach und holte sich das Dallmayr Ethiopia-Rennen für dreijährige Pferde über 2.000m. Er siegte für seine Lebensgefährtin, die Trainerin Sarah Steinberg, auf Anonymus (3,4:1) und sorgte so für den ersten Münchner Heimsieg des Tages.
Dann kam die große Stunde für Nachwuchsreiter Leon Wolf, der seit seinem siebten Lebensjahr auf Pferden sitzt. Der 18-jährige schnürte einen echten Hattrick und gewann drei Rennen in Folge – für drei unterschiedliche in Riem tätige Trainer. Das Konrad Werner-Wille-Memorial, ein Ausgleich II über 2.000m, holte er mit dem achtjährigen Schimmel Louis (25,3:1) für Jutta Mayer, das Dallmayr Capsa-Rennen, ein Ausgleich IV über 1.600m, mit Mon Mistral (8,4:1) für Michael Figge und das Dallmayr Home Barista-Rennen, ein Ausgleich IV über 2.800m, mit All About Me (5,0:1) für John David Hillis.